Desinfektion von Bruteiern

Begasung

Die Desinfektion von Bruteiern sorgt für die Abtötung der auf der Eierschale haftenden Krankheits- und Schmutzkeime. Zwei Verfahren sind, besonders in größeren Bruteinrichtungen gebräuchlich. Bei der Begasung wird in einem luftdicht geschlossenen Raum unter Anwendung von Formalien, 35ml, Kaliumpermanganat, 17g, und Wasser, 21ml, auf ein Kubikmeter Rauminhalt bei einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 75 Prozent und Temperatur von 22 bis 26°C eine entsprechende Anzahl Bruteier desinfiziert. Die Anschließende sorgfältige Lüftung ist erforderlich, um Schädigungen des Keimlings zu verhindern. Unter diesen Begasungsbedingungen werden 99,8 Prozent der Mikroorganismen auf der Schalenoberfläche abgetötet. Die Embryonalsterblichkeit wird hierdurch nicht erhöht. Dagegen sollte während der ersten 9 Bruttagen keine Begasung durchgeführt werden. Eine Begasung während dem Anpicken der Eier kann das Atmungssystem der Küken schädigen und negative Effekte auf die Gesundheit und die Leistungsentfaltung der Küken haben.

 Es sollte ferner nicht vergessen werden, dass Formaldehyd auch für die menschliche Gesundheit gefährlich ist. Krebsgefahr !!!

Tauchdesinfektion

Bei der Tauchdesinfektion wird eine Lösung aus Wofasteril in einer 0,2 bis 0,4 prozentigen Verdünnung verwendet. Bei diesem Verfahren werden keinerlei technische Hilfsmittel benötigt. Die Tauchdesinfektion setzt sich in Großbetrieben immer mehr durch.

 

Oreganoextrakt

Dass Geflügelzüchter bei der Desinfektion von Bruteiern auf Formaldehyd verzichten können, hat Dostofarm nachgewiesen: 1,6 Liter eines im Inkubator vernebelten Oregano-Extrakts reichen aus, um 19.200 Bruteier in 20 Minuten zu desinfizieren. Die Eier der Hähnchenmastline Cobb 500 wurden in einem Pas Reform-Inkubator behandelt. Nebelgeräte von Igeba brachten eine Wasserlösung mit zwei Prozentanteilen Dosto Liquid ein. Nach rund 20 Minuten hatten sich die Tröpfchen gesetzt. Das wissenschaftlich ermittelte Ergebnis zeigte ein klares Bild: Keinerlei Mortalität bei den Küken, während der Verlust in der mit Formaldehyd behandelten Kontrollgruppe bei 5,3 Prozent lag. Auch der Anteil unbefruchteter Eier war mit Oregano deutlich geringer. Untersucht wurde auf Salmonellen, Staphylokokken, Escherichia Coli und Proteus-Bakterien. Die mit dem natürlichen Mittel behandelte Gruppe schnitt bei der Anzahl gesunder Tiere am Ende sogar um sechs Prozentpunkte besser ab. Bei Verwendung von Handsprühgeräten indes musste die Konzentration des Oregano-Mittels auf das Vierfache erhöht werden. Damit zeigt sich, dass Züchter beim Kampf gegen pathogene Mikroorganismen auf Formaldehyd, so der Trivialname für Methanal, verzichten können. Der Ersatz dieses giftigen Gases durch ein rein biologisches Oregano-Präparat schont die Gesundheit der Tiere und stellt keine Gefahr für die damit hantierenden Menschen dar. Resistenzen oder Rückstände im Tierprodukt seien nicht beobachtet worden, teilte Dostofarm mit. Je nach Einkauf ergäbe sich auch ein Kostenvorteil. Das Unternehmen (www.dostofarm.de) forscht seit über 15 Jahren im Bereich natürlicher Präparate für die Intensivtierzucht. Dosto Liquid ist eigentlich ein Futterergänzungsmittel, das zur Appetitsteigerung eingesetzt wird. Die antibakterielle Wirkung des Hauptbestandteils Oregano in der Desinfektion ist eine neue Anwendung, die angesichts des Bio-Trends sicherlich Verbreitung finden wird.