Kükenaufzucht

 

In den ersten Lebenstagen und Wochen haben sich Sand und feines Strohhäcksel als Einstreu gut bewährt. Wichtig ist, dass der Aufzuchtstall vor dem Streuen der Einstreu desinfiziert wurde. Der in der Einstreu befindliche Sand wird teilweise von den Küken aufgenommen und ist ihnen bei der Futterverwertung behilflich und auch bereitzustellen. Hierauf werden die Küken, nachdem ihr Flaumgefieder vollständig getrocknet ist, ca. 24 Stunden nach dem Schlupf, gesetzt und können sich nach dem Kraftakt Schlupf vorerst ausruhen und stärken. Es sollte auch auf die korrekte Temperatur der Wärmequelle geachtet werden. Als Wärmequellen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Man benutzt zum Beispiel Infarotwärmestrahler, Dunkelstrahler oder Wärme-Heizplatten. Eine Wärmequelle, welche kein Licht abgibt, bietet den Vorteil eines geregelten Tag-Nacht-Rhythmus. Ob die Wärmequelle in der richtigen Höhe aufgehängt wurde, lässt sich am Verhalten der Küken erkennen. Drängen sich die Küken eng unter der Lampe zusammen, dann ist es zu kalt und die Lampe hängt zu hoch, streben die Küken auseinander und sitzen in einem großen Kreis um die Wärmequelle verteilt, so ist es zu heiß, die Lampe hängt zu tief. Bei einer größeren Anzahl von Küken ist es ratsam, die Ecken der Unterbringung abzurunden, um ein gegenseitiges Erdrücken zu verhindern. In der Kalt Zone steht den Küken Futter und Wasser zur Verfügung. Als Futtergefäß eignet sich ein Küken Trog. Herkömmliche Kükenfuttermischungen gibt es im Handel. Ich gebe in den ersten 7 Wochen Küken Futter mit Kokzidiostatika. Werden Tiere ausfindig gemacht, die die Tränke nicht aufsuchen, zeigt man ihnen die Tränke und taucht den Schnabel in das Wasser. Daraufhin werden die Küken das Tränkgefäß eigenständig aufsuchen. Die Tränke sollte täglich gereinigt werden und der Inhalt erneuert werden, da sich in den warmen Küken Ställen gerne Krankheitserreger ansiedeln. Ich bevorzuge in den ersten 6 Wochen Nippel Tränken. Schon im Alter von einigen Tagen können Grünfutter und andere Zutaten mit auf dem Menüplan stehen. Gekochte Eier stellen eine hervorragende tierische Eiweißquelle dar, zumal sie von den Küken äußerst gern aufgenommen werden und beim Züchter in allerbester Qualität vorhanden sind. Zusätzlich lassen sich ein vitaminisiertes Mineralstoffgemisch, zerkleinerte Eierschalenstückchen, die als hochverwertbare Calciumquelle dienen, Bierhefe und andere Zusätze sehr gut untermischen. Bierhefe ist eine mit Vitaminen, Mineralien und Aminosäuren voll gepackte Nährstoffbombe, die das Abwehrsystem der Tiere unterstützt und ausgeglichenes Wachstum und eine rasche Federbildung garantiert. Weitere bewährte Eiweißlieferanten sind kleine Mehlwürmer, Fischmehl oder Quark. Auf die wirksamen Bestandteile von Löwenzahn und jungen Brennnesseln sollte auf gar keinen Fall verzichtet werden. Gerade letztgenannte Futter- und Heilpflanzen, sind Bestseller ihrer Branche, und für jedermann zugänglich und enorm reich an natürlichen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ihr hoher Raufasergehalt sorgt für ein ausgeglichenes Wachstum und verhindert Federfressen. Selbstverständlich ist auch auf die von jeher bewährte Zugabe von kleingeriebenen Möhren, die vor allem durch einen sehr hohen Karotin Gehalt gekennzeichnet sind, nicht zu verzichten. Wichtig ist dabei, dass den zerkleinerten Möhren ein Schuss Speiseöl zugefügt wird. So lösen sich die lipophilen Vitamine und können besser aufgenommen werden. Der Vielfalt der Grünfutterarten sind keine Grenzen gesetzt. Vielen bekannt und seit jeher bewährt haben sich ebenfalls Oregano, Zwiebeln und Knoblauch. Nach der siebten Lebenswoche bekommen meine Tiere Apfelessig in das Trinkwasser. Das ist gut für die Darmflora und desinfiziert das Trinkgefäß. Ein Esslöffel auf 5 Liter Wasser ist dabei die richtige Mischung für mich. Es schadet auch keinesfalls, wenn man dies dauerhaft macht.