Die Grundlegenden Gesetzmäßigkeiten der Vererbung

Nutz und Rassegeflügelzucht bedeutet, wie jede vom Menschen gelenkte Tierzucht, künstliche Zuchtwahl unter Verwendung bestimmter natürlicher Grundvorgänge in der Vererbung zum Zwecke, vorgestellte Ziele zu erreichen. Daher ist es für den praktischen Züchter vorteilhaft, die wichtigsten Regeln der Vererbungstheorie zu kennen und anzuwenden. In der Genetik wird zwischen dominant/rezessiver, intermediärer und kodominanter Vererbung unterschieden. Beide Varianten kommen dann vor, wenn heterozygotes Erbgut vorliegt, also das Gen für ein bestimmtes Merkmal in zwei unterschiedlichen Varianten (Allelen) vorliegt. Beim dominant/rezessiven Erbgang setzt sich allein das dominante Allel im Erscheinungsbild (im Phänotyp) durch. Bei intermediärer Vererbung hingegen kommt es zu einer gemischten Merkmalsausprägung, die von beiden Allelen beeinflusst wird. Der intermediäre Erbgang darf nicht mit dem kodominanten Erbgang verwechselt werden, bei dem es im heterozygoten Organismus nicht zu einer Mischform kommt, sondern beide Merkmale unabhängig voneinander ausgebildet werden.

Die Uniformitätsregel, auch Gleichförmigkeitsregel genannt, beinhaltet, dass die unmittelbaren Nachkommen (F1 Generation) zweier erbreiner Elterntiere im äußeren Erscheinungsbild einheitlich sind. Die Gleichförmigkeit kann aber verschieden ausfallen. Entweder stellen sie eine Zwischenform der beiden Ausgangstypen  dar, oder sie sind in ihrem Erscheinungsbild mit dem dominant vererbenden Elternteil übereinstimmend.

Die Spaltungsregel besagt, dass die Nachkommen der F1 Generation (Inzucht)in verschiedenen Formen aufspalten. Die Zahlenverhältnisse dabei sind regulär, neben dem F1 Mischling völlig gleichen Typen treten in der F2 Generation Individuen auf, welche die gegensätzlichen Merkmale der beiden Großeltern rein aufweisen, und zwar entspricht der prozentuale Anteil der verschiedenen Typen ganz bestimmten Zahlenverhältnissen. Diese konstanten Zahlenverhältnisse sind, entsprechend den bei der ersten Mendelschen Regel (Uniformitätsregel) erwähnten Fällen, unterschiedlich. Bei dem zwischenelterlichen Erbgang leicht, immer hinsichtlich eines gegensätzlichen Merkmalspaares betrachtet, ein viertel der Individuen dem einen Großelternteil, zweiviertel sind wieder intermediär wie die F1 Bastarde und ein viertel entspricht dem anderen Großelternteil. Es erfolgt also eine Aufspaltung im Verhältnis 1:2:1 . Waren die Elterntiere dominant-rezessiv vererbend, ist das Verhältnis in der Enkelgeneration 3:1, daher bei zum Beispiel schwarz dominanten und weiß rezessiven Elterntieren fallen zunächst in der F1 Generation  hundert Prozent schwarze Nachkommen, von denen aber fünfundzwanzig Prozent reinerbig und fünfundsiebzig Prozent spalterbig sind. Unter sich verpaart erbringen sie in der F2 Generation fünfundsiebzig schwarze und fünfundzwanzig weiße Nachkommen.

Unabhängigkeitsregel

 In allen Körperzellen des Organismus befinden sich Chromosomen. Es sind Anlagenträger, die in sich mehrere bestimmte Erbfaktoren beinhalten. Werden nun Elterntiere, die sich in mehr als nur einem Merkmalpaar unterscheiden, zum Beispiel schwarze und weiße Gefiederfarbe verpaart, so übertragen sie die einzelnen Merkmale als Anlage unabhängig voneinander, da diese in verschiedenen Chromosomen liegen. Nach der Spaltungsregel werden also die jeweiligen Merkmale unabhängig von ihrer ursprünglichen Zusammengehörigkeit bei den Ausgangsrassen vererbt.

Intermediäre Vererbung

hierbei treten die Eigenschaften beider Eltern bei den Nachkommen gemischt in Erscheinung. So entstehen zum Beispiel aus phänotypisch weißen und schwarzen Andalusier Hühnern sogenannte Fehlfarben aus der Kreuzung blaugraue (blaue) Nachkommen. Blau ist also in diesem Fall eine Mischfarbe aus schwarz und weiß. In der F2 Generation spaltet diese blaue Farbe wieder auf in fünfundzwanzig Prozent weiß, fünfzig Prozent blau und fünfundzwanzig Prozent schwarze Nachkommen, so dass die Regel abgeleitet werden kann. Bei intermediärer Vererbung erfolgt in F2 eine Aufspaltung im Verhältnis 1:2:1. Intermediär können auch andere Merkmale, wie Eierschalenfarbe, Ohrscheibenfarbe und Hautfarbe vererbt werden.

 

 

Rechner für Farbvererbung

Hier ein Hühner Kalkulator womit man eine Kreuzung zwischen Farben berechnen kann:

http://www.gefluegelzeitung.de/interessante-seite-fuer-farbgenetik

 

http://translator.live.com/BV.aspx?ref=IE8Activity&a=http%3A%2F%2Fsellers.kippenjungle.nl%2Fpage3.html