Durch Parasiten verursachte Krankheiten

 

Kokzidiose  - Rote Küken Ruhr

Ursache

Die Kokzidiose wird durch parasitierende Einzeller verursacht. Bei Hühner sind sieben Kokzidienarten als krankmachend bekannt. E. acervulina, brunetti, maxima, mitis, necatrix, praecox und tenella. Jede Tierart hat ihre eigenen Kokzidien, die andere Tierarten nicht befallen. Die Kokzidien werden beim Picken von infiziertem Kot aufgenommen.

Übertragung

Die Erreger werden hauptsächlich von Tier zu Tier über infizierten Kot übertragen.

Klinische Symptome

Es handelt sich typischerweise um eine Erkrankung der Aufzuchtphase. Die Symptome werden durch die Zerstörung der Darmzellen verursacht, was zu Krankheitssymptomen wie struppigem Gefieder, Schläfrigkeit, wässrigem bis blutigem Durchfall, schlechter Entwicklung der Tiere, schlechte Ständerpigmentierung und Befiederung bis zu Todesfällen führt.

Diagnose

Durchfall bei Blinddarmkokzidiose, blutiger Kot. Nachweis der Parasiten im Kot. Eine geringe Anzahl an Kokzidien ist normal. Typische Läsionen im Darm.

Behandlung/Impfung

Hygienemaßnahmen sind wichtig, reichen aber nie aus, um alle Kokzidien abzutöten. Zur Behandlung eines akuten Krankheitsausbruches können entsprechende Tierarzneimittel eingesetzt werden. Der vorbeugende Einsatz von Kokzidiostatika (chemische Futterzusatzstoffe) ist möglich, außer in der ökologischen Tierhaltung. Durch eine einmalige Impfung zwischen dem ersten und neunten Lebenstag kann der Kokzidiose lebenslang vorgebeugt werden. Der Impfstoff enthält alle für das Huhn relevanten Kokzidien Spezies als abgeschwächte Impfstämme. Die Impfkokzidien vermehren sich im Tier, werden ausgeschieden, beim Picken wieder aufgenommen, bis die Abwehr vorhanden ist. Die Impfstämme sind hochempfindlich gegen Kokzidiostatika. Der Impfstoff wird zwischen dem ersten und neunten Lebenstag über das Trinkwasser oder als Spray auf das Küken verabreicht. Beim Einsatz des Kokzidiose Impfstoffes ist zusätzlich zu den allgemeinen Empfehlungen Folgendes zu beachten, Impfstoffbeutel gründlich durchmischen, damit die Impfkokzidien gleichmäßig verteilt sind. 0,1 ml Impfstoff pro Tier entnehmen und auf max. 5 ml pro Tier verdünnen.

Wichtige Anmerkungen !!!

Der Impfstoff wirkt nur bei Hühnern, nicht bei Tauben. Das Futter darf keine Kokzidiostatika enthalten und es darf auch kein kokzidienwirksames Mittel eingesetzt werden. Die Tiere müssen mit dem Kot in Kontakt kommen, damit sich der Impfstoff vermehren kann und dürfen mindestens vier Wochen nach der Impfung nicht umgestallt werden. Bei einer Kotuntersuchung können Kokzidien nachgewiesen werden, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Impfkokzidien handelt.