Schauvorbereitung
Die eigentlichen Vorbereitungen für die Beschickung der Ausstellungen beginnen mit der Wahl der dafür in Frage kommenden Tiere. Dieser Beurteilungsprozeß verlangt vom Züchter einen hohen Kenntnisstand zu den typischen Form, Farbe und Zeichnungsmerkmalen seiner Rasse. Grundsätzlich kommen nur gesunde Tiere in bester Kondition für die Ausstellung in Frage. Zur Schaukondition gehört auch die Beachtung der Kotkonsistenz. Sind Ausscheidungen auffallend weich oder sogar flüssig, sollte man diese Tiere nicht ausstellen, weil die Kotbeschaffenheit wahrscheinlich Anzeichen einer Darmerkrankung ist. Erhebliche Enttäuschungen können Tiere sowohl für Züchter als auch Preisrichter verursachen, wenn bei ihnen Milbenbefall festgestellt wird. Beim verantwortungsbewussten Züchter ist es freilich das ganze Jahr über selbstverständlich, dass sich seine Tiere in ungezieferfreien Ställen aufhalten. Schon im Verlauf der Jungtierentwicklung entscheidet die Art und Weise, wie der Züchter mit seinen Tieren umgeht. Das gezielte Schautraining wird dann einige Zeit vor der Beschickung im Käfig durchgeführt. Dabei ist es weniger wichtig, dass einzelne Tiere besonders lange im Schaukäfig verbleiben, eher geht es um die Eindrücke, die es während des Aufenthaltes darin gewinnt. So sollten die Tiere zunächst jede Scheu vor dem Menschen verlieren, was besonders bei lebhaften, von der Natur aus scheuen Rassen wichtig ist. Unmittelbar vor der Schau erfolgt eine letzte Überprüfung des äußerlich sichtbaren Gesundheitszustandes, der Vollständigkeit des Gefieders und möglicherweise die Korrektur der Zeichnungsfelder im Rahmen der erlaubten Schauvorbereitung. Das leichte Einfetten von Gesicht, Kamm und Kehllappen muss geschickt vorgenommen werden, damit keine unliebsamen Gefiederverschmutzungen die Folge sind. Füße, Läufe, Zehen und Ring sollten auch gesäubert werden. Müssen Tiere gewaschen werden, zum Beispiel die rein weißen Farbenschläge, so sollte dies schon einige Tage vorher geschehen. In der Waschlösung verwende man möglichst keine scharfen Chemikalien, da dadurch die Gefiederstruktur verändert werden kann. Natürlich dürfen die Tiere nicht nach der warmen Wäsche kalter Temperatur ausgesetzt werden. Andererseits ist zu hohe oder langandauernde Wärme mit der Gefahr verbunden, dass sich dann die Tiere in den meist kalten Ausstellungshallen erkälten. Der Transportkorb muss mit sauberer, geeigneter Einstreu versehen sein, damit die zuvor gereinigten Läufe und Zehen nicht verschmutzt werden. Nach Möglichkeit setze man die Tiere jeweils einzeln in die Fächer des Transportkorbes, so ist eine gegenseitige Verschmutzung oder Verletzung durch Beißen ausgeschlossen. Werden so die ausgewählten Schautiere an den Umgang mit Mensch und an den Aufenthalt im Käfig gewöhnt, erhalten sie eine vernünftige Pflege und Schaukosmetik ohne unzulässige Manipulation .Befinden sich die Tiere zum Zeitpunkt der Bewertung in sichtbar guter Kondition, so sind wesentliche Voraussetzungen für die begehrten Schauerfolge erfüllt.